1991-2000

1991
• Die erste Herrenmannschaft steigt in der Aufstellung Paul Vohs, Markus Schipplock, Frank Meinert, Dieter Roth, Michael Hundt und Jörg Borutta als Tabellenzweiter über die Relegationsrunde erstmals in die Verbandsliga auf. Eines der denkwürdigsten Spiele auf dem Weg dahin liefert in einem dramatischen Kampf Jörg Borutta: Er macht im entscheidenden Spiel beim direkten Konkurrenten in Hohenlimburg beim Zwischenstand von 8:7 für Netphen im dritten Satz seines zweiten Einzels aus einem 8:17-Rückstand einen 21:19-Sieg. Der mit diesem unbedingt notwendigen Sieg erkämpfte 1-Punkt-Vorsprung in der Tabelle konnte bis zum Schluss der Meisterschaft gehalten werden und ermöglichte so die Teilnahme an der Aufstiegsrunde.
• Pfingstfahrt mit den Jugendlichen nach Gerolstein.
• Mario Amizic, Trainer der Düsseldorfer Doppel-Weltmeister Rosskopf/Fetzner, ist einen Tag lang in Netphen und absolviert mit dem Nachwuchs in mehreren Gruppen Trainingseinheiten.
• Die neue Vereinszeitung wird ins Leben gerufen, in der Ausgabe 1/91 wird in einem Wettbewerb zur Titelsuche aufgerufen, die zu „TTG Aktuell“ führt. Für die Redaktion stehen Klaus Hatzig, Wilhelm Klein und Dr. Gerhard Johnson.
• Günter Wähner wird während der Jahreshauptversammlung im Freizeitpark Netphen für seine langjährige Leitung der Hobbygruppe geehrt.
• Familienfest in Brauersdorf
• Weil befürchtet wird, dass man in der neuen, höheren Spielklasse mit der bestehenden Mannschaftsaufstellung nicht mithalten kann, möglicherweise sogar sofort wieder absteigen wird – und dass der immer stärker werdende Markus Schipplock, der schon stark von DJK TuS 02 Siegen umworben wird, dann abwandert – bemüht man sich um eine weitere Verstärkung. Mit Martin Biolek kommt der erste ausländische Profi nach Netphen. Er wird, ohne ihn je spielen gesehen zu haben, telefonisch (und per Fax) kurz vor Toresschluss des Wechseltermins aufgrund einer Empfehlung von Engelbert Hüging verpflichtet. Ein Glücksgriff, wie sich später herausstellt.
• Am Ende des Jahres besucht eine größere Abordnung den Neu-Netpher Martin Biolek in seiner Heimat Frydek-Mistek bei Ostrava und sammelt dort tiefgreifende Eindrücke.

1992
• Martin Biolek schließt seine erste Saison ohne Niederlage ab.
• Mit Frank Buschhaus kann der absolute Spitzenspieler und amtierende Kreismeister des Siegerlandes für die erste Mannschaft gewonnen werden.
• In der Aufstellung Paul Vohs, Markus Schipplock und Dieter Roth wird der Kreispokal gewonnen.
• Im Jugendbereich ist die Meisterschaft der 1. Jungenmannschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Jungen-Verbandsliga, die höchste Spielklasse, die es gibt, hervorzuheben.
• Pfingstfahrt mit mehr als 30 Jugendlichen nach Bremerhaven: Klaus Spornhauer steuerte den Bus zum Jugendgästehaus nach Bremerhaven. Einzelne Programmpunkte waren das Technikmuseum mit Besichtigung des U-Bootes „Wilhelm Bauer“, der Zoo am Meer mit Nordseeaquarium, das Deutsche Schifffahrtsmuseum, eine Hafenrundfahrt, ein Ausflug nach Helgoland und ein Grillfest.
• Gerhard Johnson übernimmt das Amt des Jugendwartes im TT-Kreis Siegen.
• 10 Nachwuchsmannschaften starten in die Saison 1992/93. Die Westfalenpost titelt groß: „Netphen ist Tischtennis-Hochburg. TTG vermeldet Riesen-Erfolge am laufenden Band. Jugend-Team steigt in die Verbandsliga auf“. Kalli Neumann macht sich als Schülerwart bei der Koordination der Mannschaften, insbesondere der Organisation der Termine und Auswärtsfahrten verdient.
• In den Herbstferien wird unter der Regie von Martin Biolek ein einwöchiges „Intensivtraining“ durchgeführt.
• Mit Heinz Kottolinsky, Klaus Spornhauer und Armin Schipplock schließen weitere Sportkameraden ihre Ausbildung zum lizenzierten Übungsleiter ab. Arno und Christel Schipplock absolvieren den Grundkurs.
• In vier von fünf ausgespielten Klassen bei den Spielen um die Tischtennis-Bezirksrangliste des Nachwuchses stellt die TTG den Sieger: Daniel Müller (Jungen), Jens Stötzel (Schüler A), Christian Schipplock (Schüler B) und Boris Gossling (Schüler D).
• Zum 20. Mal wird das „Kreuzberg-Turnier“ ausgetragen – diesmal als WTTV-offenes, reines Nachwuchsturnier. Trotz der zahlreichen Teilnehmer aus ganz Nordrhein-Westfalen kommen viele Sieger aus den eigenen Reihen: Uwe Nowak (Schüler-C-Einzel), Uwe Nowak / Thomas Krämer (Schüler-C-Doppel), Sven Johnson / Christian Schipplock (Schüler-B-Doppel), Christian Weyand (Schüler-A-Einzel), Jens Stötzel / Christian Weyand (Schüler-A-Doppel), Daniel Sartor (Jungen-B-Doppel), Daniel Müller (Jungen-A-Einzel), Marco Schröder / Daniel Müller (Jungen-A-Doppel)

1993
• Pfingstfahrt mit den Jugendlichen nach Osterode/Harz
• Von den 15 Mannschaften (5 Herren, 5 Jungen, 5 Schüler) werden sage und schreibe 8 Mannschaften
Meister – von den Schülern über die Jungen (in der Jungen-Verbandsliga, der höchsten Spielklasse des
WTTV) bis hin zu den Herren (Meister in der Verbandsliga und damit verbundener Aufstieg in die Oberliga).
• In der Hinrunde der Saison 1993/94 verliert Martin Biolek sein erstes Einzel im Trikot der TTG gegen den
Ungarn Istvan Toth. Eine Verletzungsserie (Markus Schipplock und Dieter Roth) schwächt die 1. Mannschaft
in wichtigen Spielen um den Klassenerhalt.
• Mit 50 bis 100 Zuschauern pro Heimspiel ist man absoluter „Krösus“ der Klasse in diesem Bereich, die Gäste
sind immer „schwer beeindruckt“ von der Stimmung und Kulisse.
• Frank Meinert, langjähriger sympathischer Leistungsträger, geht zurück zu seinem Heimatverein Brachbach.
• Sportler der TTG gewinnen 14 Titel bei den Kreismeisterschaften und 8 Titel bei den Bezirksmeisterschaften.
Hervorgehoben wird Markus Schipplock, der bei den Kreismeisterschaften mit 20 Jahren bereits zum fünften
Mal in Folge die Junioren-Klasse gewinnt, und zwar jeweils im Einzel und im Doppel, dabei im Doppel mit
fünf verschiedenen Partnern.
• Gegen Ende des Jahres kommen nach der rasanten Aufwärtsentwicklung und den zahlreichen Erfolgen der
letzten Jahre zunehmend gedämpftere Töne auf. Da ist häufiger von mangelnder Einstellung bzw.
Lustlosigkeit, Egoismus, Zurückziehen einer Nachwuchsmannschaft, Schwierigkeiten, Ersatzspieler zu finden
und deshalb unvollständigem Antreten, Abstiegs-Tabellenplätzen u.a.m. die Sprache.
• 21. Kreuzbergturnier
• Die Vereinszeitung erhält ein neues, grafisch anspruchvolles äußeres Design.

1994
• Stefan Weiß übernimmt das Amt des Schülerwartes im TT-Kreis Siegen von Armin Schipplock
• Obwohl aufgrund der Tabellenstände nach Abschluss der Hinserie zum Jahresanfang befürchtet werden
musste, dass einige Mannschaften absteigen, können alle den Klassenerhalt schaffen. Im Gegenteil gelingt
der 2. Herrenmannschaft in der Bezirksliga völlig überraschend der „Durchmarsch“. Verstärkt durch Stefan
Wiederkehr, der eigentlich für die 1. Mannschaft geholt worden war, dort aber aufgrund neuer
Wettspielbedingungen nicht eingesetzt werden darf, findet man sich plötzlich (als Tabellenvierter) in einer
Aufstiegsrunde wieder, weil andere, davor platzierte Mannschaften verzichteten. Anekdote am Rande: Weil
Gerhard Johnson, der sich während eines Spiels auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit macht,
nicht rechtzeitig zum Aufruf des ersten Doppels wieder in der Halle ist, wird der wegen der kurzfristigen
Terminierung ohnehin schon ersatzgeschwächten Mannschaft in diesen entscheidenden
Auseinandersetzungen sogar noch ein Spiel kampflos aberkannt! An diesem Erfolg waren beteiligt: Stefan
Wiederkehr, Karl-Hermann und Stefan Weiß, Klaus Hatzig, Torsten Mertens, Gerhard Johnson.
• Ein ähnliches „Kunststück“ wäre fast der Dritten gelungen: Nach der Hinserie mit 3:19 Punkten schon fast
hoffnungslos Tabellenletzter, erzielt sie – nach „kleineren“ Umstellungen bzw. Auswechslungen mit der
zweiten und vierten Mannschaft – in der Rückrunde 20:2 Punkte. Zwischendurch wurde doch tatsächlich
schon spekuliert, ob man nach der Hinserie am Schluss noch Meister werden kann …
• Titelmäßiges Aushängeschild, weil „wieder mal Meister“, ist im Erwachsenenbereich die 4.
Herrenmannschaft mit der geballten Kraft solcher alter Haudegen wie Kalli Neumann, Schorsch Leyener,
Heinz „Kotto“ Kottolinsky, „Bärchen“ Klaus Spornhauer, „Pluto“ Wilhelm Klein, Jörg Schneider, „Hubbes“
Hubertus Schneider, G.G. Philipp, Peter Wagener und Elmar Heupel.
• Im Nachwuchsbereich hält die Überlegenheit zumindest auf Kreisebene noch an, obwohl die Trainingsarbeit
und Organisation aufgrund beruflicher Veränderungen von wichtigen Betreuern bei weitem nicht mehr so
intensiv betrieben wird: In den Pokalwettbewerben auf Kreisebene sind die Endspiele bei Schülern und
Jungen reine Netpher Angelegenheit, es spielen jeweils die ersten gegen die zweiten Mannschaften.
• Bei den Kreismeisterschaften werden sind zahlreiche Titel zu verzeichnen: Frank Buschhaus, Frank
Buschhaus und Markus Schipplock, Christian Schipplock, Timo Brey, Christian Weyand, Christian Weyand
und Jens Stötzel, Jörg Schneider/Hubertus Schneider
• Die Integration der vielen leistungsstarken Jugendlichen bereitet zunehmend Probleme: Timo Brey und
Marco Schröder wandern nach Dielfen ab.
• Weitere lizenzierte Übungsleiter sind zu vermelden: Paul Georg Philipp, Daniel Müller, Stefan Weiß
• Teilnahme von 5 Kindern an der „5. Tischtennis-Kinder-Olympiade“ vom 19.8. bis 21.8.1994 in Düsseldorf
• Im August findet am Schützenhaus in Brauersdorf wieder ein Familienfest statt.
• Zur neuen Saison wechselt Uwe Schriever vom Oberligisten SG ara Lünen zur TTG, um zusammen mit
Martin Biolek, Frank Buschhaus, Markus Schipplock, Paul Vohs und Michael Hundt wieder den Klassenerhalt
in der Oberliga anzustreben.

1995
• Stefan Weiß übernimmt das Amt des Juniorenwartes im TT-Kreis Siegen
• Jens Stötzel, Thomas Hinkel und Christian Weyand gewinnen im Dreierpokal die Vizemeisterschaft der
Jungen im WTTV! Eine hervorragende Leistung für einen kleinen „Landverein“ gegen die Ballungszentren
und Großstädte in ganz NRW. Auch hier gebührt dem unermüdlichen Armin Schipplock ein Großteil des
Lobes.
• Mit der Verpflichtung des vielfachen holländischen Nationalspielers Henk van Spanje, mehrfacher
Teilnehmer an Welt- und Europameisterschaften, holt Klaus Hatzig, der sich als „Manager“ jetzt primär um
die 1. Mannschaft kümmert, auf Betreiben einer engagierten Förderergruppe einen „echten Kracher“ nach
Netphen. Zusammen mit den weiteren Neuzugängen Dietmar Schlottner vom Klassenrivalen Bergneustadt
und Uwe Schriever soll ein Angriff auf die Spitze der Oberliga gestartet werden.
• Das heimische Spitzenspiel in der Hinrunde gegen Bergneustadt Halle verfolgen ca. 200 Zuschauer und
machen die kleine Halle auf der Haardt zu einem echten „Hexenkessel“. Schon in der abgelaufenen Saison
war man unbestrittener Zuschauer-Krösus mit teilweise mehr als 100 Zuschauern.
• Abstiegsfrust dagegen Mitte des Jahres bei der zweiten Mannschaft, die die Klasse nicht halten kann und
nicht nur über die eigenen sportlichen Leistungen enttäuscht ist. Mehrere Spieler kehren dem Verein
verärgert den Rücken.
• Der 1. Stellvertretende Vorsitzende Heinz Kottolinsky erklärt im Sommer seinen Rücktritt.
• Langsam aber sicher entwickelt sich eine „Super-Senioren-Truppe“: Paul Vohs, Michael Hundt, Karl
Hermann Weiß und Jürgen Paul demonstrieren schon weit über den Bezirk Siegerland hinaus, was da
heranwächst.
• Dieter Roth erreicht bei den Westdeutschen Meisterschaften der Senioren-Ü-50 den 3. Platz und qualifiziert
sich damit für die Deutschen Meisterschaften.
• Im Kreispokal kommt es zum Eklat um eine Spielverlegung zwischen TTG SMS Dahlbruch und Netphen I.
Wertung für Dahlbruch wegen („unentschuldigten“) Nichtantretens, Einspruch, Verfahren vor dem
Spruchausschuss mit Urteil zugunsten Netphens, erneuter Einspruch (der nie entschieden wurde) führen
dazu, dass der Wettbewerb in dem Jahr nicht zu Ende geführt wird.

1996
• Gerhard Johnson tritt als Vorsitzender zurück.
• Der Niedergang in der Nachwuchsarbeit, die kaum noch stattfindet, lässt sich im Vergleich zu den Vorjahren
daran ablesen, dass die 1. Jungenmannschaft sang- und klanglos ohne einen einzigen Punktgewinn aus der
Verbandsliga absteigt.
• Große Erfolge feiern dagegen die Ü-40-Senioren Paul Vohs, Michael Hundt, Karl-Hermann Weiß und Dieter
Roth. Aber auch die Herrenmannschaften von zwei bis sieben sammeln Titel.
• Klaus Hatzig, neuer Vorsitzender, beschreibt in seinem ersten Vorwort zur TTG Aktuell im August die
„Grundsatzdebatte im Vorstand“ um „Stagnation, wenn nicht sogar Resignation“ auf der einen Seite und
„weiteren Ambitionen“ (in Richtung Regionalliga, Förderung des eigenen Nachwuchses) auf der anderen
Seite. Die Entscheidung fällt in Richtung „weitere Ambitionen“.
• Boris Rozenberg, ehemaliger russischer und israelischer Meister, Diplom-Sportlehrer und TT-B-Lizenztrainer,
Teilnehmer mehrerer Welt- und Europameisterschaften und der Olympischen Spiele in Seoul, wird als
hauptamtlich Angestellter des Vereins „nicht nur für ein paar Jahre“ geholt, um diese Ziele anzustreben.
• Öczan Sener, 11-facher Nationalspieler für die Türkei, wird neue Nr. 6 der ersten Mannschaft und Jens
Niedhart, ein verbandsligaerfahrener Spieler aus Dermbach, kommt zusätzlich in das vordere Paarkreuz der 1.Mannschaft, die wieder in die Landesliga aufsteigt.
• Mit diesen Neuverpflichtungen verbunden sind immense Fixkosten und (neben dem allgemeinen Vereinsund
Spielbetrieb) viel Organisationsarbeit (Wohnungen, Renovierungen, Auto, Schul- und
Kindergartenplätze, Arbeitsstellen, Umzüge und „tausend andere Kleinigkeiten“).
• Als die eigene Halle am Gymnasium von der Stadt wegen Renovierungsarbeiten kurzfristig geschlossen
wird, hilft der SuS Nenkersdorf aus und stellt der 1. Mannschaft, die sich mit Trainer Boris Rozenberg auf die
Rückrunde der Oberliga mit dem Ziel „Aufstieg in die Regionalliga“ vorbereiten will, die eigene Halle jeden
Tag zur Verfügung.
• Dieter Roth wird zum „Sportler des Jahres“ gekürt. Er hatte es mit seinem 3. Platz bei den Westdeutschen
Meisterschaften der Senioren in der Klasse Ü-40 als erster Netpher Spieler geschafft, sich direkt für die
Teilnahme an den nationalen Senioren-Titelkämpfen zu qualifizieren.

1997
• Aufstieg der 1. Herrenmannschaft in die Regionalliga mit Boris Rozenberg, Henk van Spanje, Özcan Sener,
Martin Biolek, Frank Buschhaus, Jens Stötzel und Markus Schipplock. Die Aufstiegsfeier findet im SGV-Heim
statt. Das Spitzenspiel vor heimischem Publikum in der Rückrunde gegen TTC Schlebusch fand vor
sagenhaften 300 Zuschauern statt. Zum Rückspiel nach Düsseldorf fahren über 100 Fans aus Netphen, u.a.
in zwei Reisebussen. Die Erfolge finden ein breites Echo, durch Berichte des Lokalfernsehens und –radios
auch über das Netpherland hinaus.
• Als Präsent erhalten die Spieler (von Netpher Künstlern gestaltete) Briefumschläge mit gestempelten
Sonderbriefmarken, auf denen die Spielernamen, das Vereinswappen und die Gegner aus der Herren-
Oberliga, Gruppe 3 verewigt sind. Am „Tag der Briefmarke“ ehren die „Briefmarkenfreunde Netphen e.V.“ die
TTG darüber hinaus mit einem Sonderstempel.
• Mit Andreas Fejer-Konnerth kommt nach dem Aufstieg in die Herren-Regionalliga ein weiterer Spieler mit
großem Namen und großen Erfolgen (aktueller Deutscher Meister im Mixed) nach Netphen. Außerdem steht
auf dem Mannschaftsmeldeformular der Armenier Samuel Vardanian (der allerdings nie in Netphen gesehen
wird) und Andreas bringt für die zweite Mannschaft noch seinen Vetter Ferencz mit. Auch sie sind lizenzierte
TT-Trainer und sollen neben der ersten Mannschaft die Jugendarbeit wieder nach vorne bringen.
• Die Presse meldet, dass Vorsitzender Klaus Hatzig, Vize Jürgen Müller und Spielertrainer Boris Rozenberg
den Spielermarkt sogar während der WM in Manchester beobachtet haben.
• Die Hinrunde in der Regionalliga verläuft sportlich sehr erfolgreich (3. Tabellenplatz mit 17:5 Punkten), wird
allerdings überschattet von einem Protest des SV Wanne-Eickel, der nach der klaren 2:9-Niederlage in
Netphen Einspruch aufgrund der zu kleinen Hallenmaße einlegt. Das Verfahren beschäftigt Verein mehrere
Monate bis hin zum Verbandsspruchausschuss und führt zum „Zwangsumzug“ mit Meisterschaftsspielen in
die Sporthalle der Realschule.
• 21.11.1997: 40-Jahr-Feier im Gasthof „Johannland“ in Salchendorf.
• Rudolf Müller wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
• Dass die junge 3. Mannschaft, die ganz aus „Eigengewächsen“ (Christian Weyand, Timo Brey, Thomas
Hinkel, Stefan Weiß, Torsten Mertens, Christian Schipplock, Marco Schröder) besteht, souverän Meister der
Bezirksklasse wird, geht bei den Erfolgen der 1. Mannschaft fast unter.
• Roman Rozenberg qualifiziert sich völlig überraschend über einen dritten Platz bei den Westdeutschen
Schülermeisterschaften in Grefrath für die am 15. März in Herrlingen (Baden-Württemberg) stattfindenden
Deutschen Tischtennis-Schülermeisterschaften und wirft damit die Nominierungsliste des WTTV über den
Haufen.
• TuS Alchen reist mit ca. 50 Schlachtenbummlern zum Spitzenspiel in der 2. Kreisklasse gegen die 7.
Mannschaft an.

1998
• „Nach großen Kämpfen in um den Tischtennistisch herum (Protest Wanne-Eickel) und einer
nervenaufreibenden Saison, in der nicht nur Harmonie, sondern auch die eine oder andere
Auseinandersetzung bestanden werden musste, war die Sensation geschafft: Die 1. Herrenmannschaft der
TTG Netphen konnte als Aufsteiger die Vizemeisterschaft erringen und in die zweite Bundesliga aufsteigen.“
(Zitat aus Heft 15 der TTG Aktuell, die zur Vorschau auf die Bundesligasaison zum ersten Mal im DIN-A-4-
Format erscheint).
• Thomas Keinath, zum erweiterten Kreis der Nationalmannschaft zählendes Talent, wird neuer Spitzenspieler.
Mit Mohamed („Medik“) Kuschhov wird ein weiterer (zumindest im Siegerland unbekannter, in der Vorsaison
allerdings schon in der 2. Liga tätiger) ausländischer Profi verpflichtet.
• Sonderstempel mit einem entsprechenden Hinweis zum „Tag der Briefmarke“ der Briefmarkenfreunde
Netphen e.V.
• Weiteres Spiellokal für die 1. Mannschaft wird in dem Zusammenhang die Sporthalle der Realschule. Dort
wird ein Geräteraum abgetrennt und nur für die neuen, notwendigen und umfangreichen Materialien genutzt
(neue Tische, Umrandungen, Zählgeräte und Schiedsrichtertische, Stühle für VIP-Gäste, Schutz-Bodenbelag
usw.).
• Enttäuschend ist das Zuschauerinteresse, das trotz aller Bemühungen weit hinter den Erwartungen
zurückbleibt.
• Andreas Fejer-Konnerth wird zusammen mit Olga Nemes bei den Deutschen Meisterschaften Vize-Meister
im Mixed. Er verlässt die TTG im Sommer, bleibt aber in Netphen wohnen.
• Ein weiterer „Skandal“ entwickelt sich durch eine fehlende Seniorenerklärung für Roman Rozenberg, der
auch wieder alle Sportinstanzen bis zum Verbandsgericht beschäftigt. Obwohl die Sache, die durch den
Staffelleiter eines Ligakonkurrenten ins Rollen gebracht wird, letztlich gut ausgeht (und für den haushohen
Meister zum Aufstieg in die Landesliga führt), kann man nicht gerade sagen, dass der Verein völlig
„schuldlos“ daran ist …
• Mit Paul Vohs, Jens Stötzel, Dieter Roth und Stefan Eggers verlässt fast eine komplette Spitzen-
Landesligamannschaft nach „Aufstellungsquerelen“ für die neue Saison verärgert den Verein (obwohl die 2.
Mannschaft den Aufstieg in die Verbandsliga schafft!); eine Mannschaft muss deshalb (aus der
Bezirksklasse) zurückgezogen werden.
• Thomas Hinkel, einer der eifrigsten und talentiertesten Nachwuchsspieler seit vielen Jahren, jetzt Mitglied der

Mannschaft, verunglückt im April schwer und ist querschnittsgelähmt.
• In einem Freundschaftsspiel kommt es zum Vergleich „Männlein“ (TTG mit Boris Rozenberg, Henk van
Spanje, Markus Schipplock, Roman Rozenberg) gegen „Weiblein“ (komplettes Quartett des TuS Bad
Driburg, damals Aufsteiger in die Damen-Bundesliga, mit der gebürtigen Chinesin Jing Tian-Zörner, Jessica
Göbel, Nadine Bollmeier, Ildiko Imamura). Ergebnis: 9:8 – für die Damen.
• Der Vorsitzende Klaus Hatzig kündigt schon im Frühjahr an, dass er zurücktreten will. Keiner will seine
Funktion übernehmen, weil zunehmende organisatorische und finanzielle Probleme erkennbar sind. Gerhard
Johnson wird „bekniet“ und wieder zum Vorsitzenden gewählt. „Alleine um Tischtennis, das dürfte jedem klar
geworden sein, geht es in den gegenwärtigen Dimensionen, in die sich unser Verein entwickelt hat, nicht
mehr.“ (Zitat aus TTG Aktuell, Heft 15, Vorwort). Klaus Hatzig übernimmt das neu geschaffene Vorstandsamt
des „Managers“ für die 1. Mannschaft.
• Große Anstrengungen um den Neubau einer weiteren Schulturnhalle in Obernetphen incl. „TTLeistungszentrum“.
Im Dezember fällt in einer Dringlichkeitsentscheidung der Gemeinde die Entscheidung.
Um die Beteiligung der TTG (Mitsprache bei Bauplänen und Ausstattung sowie späterer Nutzungsgarantie)
endgültig sicherzustellen, übernimmt Gerhard Johnson eine persönliche Bürgschaft zur Erfüllung des
„Träger-/Mitfinanzierungsvertrages“ in Höhe von DM 31.544,00.
• Im Sport-Jahresrückblick der Siegener Zeitung wird Boris Rozenberg ein großer Artikel gewidmet, in dem er
von „schweren Zeiten und großen Erfolgen“ seines Lebens berichtet.
• Erstmalige Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb: Am „Intercup“ nehmen 55 Mannschaften aus 12
europäischen Ländern teil. Vor 300 Zuschauern werden in La Romagne, Frankreich (in der Nähe von Nantes
an der Atlantikküste), die Nationalhymnen gespielt. Thomas Keinath, Medik Kuschhov und Boris Rozenberg
gewinnen 4:0.
• Markus Schipplock wird in Hilchenbach gegen den jungen Roman Rozenberg erstmals Kreismeister der
Herren-A-Klasse, er löst Frank Buschhaus ab, der Dritter wird. Die Stars aus der Zweitligamannschaft sind
nicht am Start. Weitere Titel für die TTG holen Roman Rozenberg und Ferenc Fejer-Konnert (Herr-ADoppel),
Roman Rozenberg (Jungen-A), Tim Werthebach und Ralf Ott0 (Doppel Jungen-B), Dennis Kölsch
und Daniel Klein (Schüler-C-Doppel)
• Roman Rozenberg holt auch bei den Bezirksmeisterschaften den Titel bei den Jungen.

1999
• Fortsetzung (und Ende) im Intercup: Zunächst wird ein Heimspiel gegen eine polnische Mannschaft klar
gewonnen, die allerdings auch nur Landesligaformat hat. Danach kommt aber mit einem weiteren Spiel in
Frankreich ein Tischtenniserlebnis, das alle, die daran teilgenommen haben, wahrscheinlich nie vergessen
werden. Bei Bayard Argentan tritt Netphen wegen vorangegangener interner Querelen zwar nicht in
Bestbesetzung an, erlebt aber eine Stadt, die mit großformatigen Plakaten überall auf das Spiel hinweist,
eine mit über 400 Zuschauern voll besetzte Halle mit in den Vereinsfarben geschminkten Fans, mit Pauken
und Trompeten … – sagenhaft!!! Den 4:3-Sieg der Gastgeber über unsere ersatzgeschwächte Mannschaft
(ohne Thomas Keinath und Boris Rozenberg) gönnen ihnen letztlich alle Mitreisenden und Beteiligten von
Herzen und feiern mit ihnen bis lange in die Nacht.
• Mannschaft des Jahres bei Netphens Sportlerehrung.
• Die organisatorischen und finanziellen Probleme im Zusammenhang mit der 1. Mannschaft „explodieren“: Die
Arbeitskraft aller Ehrenamtlichen wird von ihr fast ausschließlich in Anspruch genommen (und reicht –
zumindest für die Ansprüche, die einige Leute stellen – immer noch nicht aus), (Sponsoren- und Spieler-
)Verträge werden nicht eingehalten, alte Freundschaften gehen in die Brüche, das „Betriebsklima“ im gesamt
Verein wird immer schlechter …
• Die Nachwuchsarbeit liegt – trotz großen Geldeinsatzes – am Boden.
• Fazit: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!“: Freiwilliger Rückzug der 1. Mannschaft
aus der zweiten Bundesliga trotz sportlichen Klassenerhalts. Es bleiben ca. 30.000,00 DM Schulden, die von
10 Mitgliedern über Privatkredite abgedeckt werden, um Bankschulden des Vereins abzulösen.
• Als Folge verlassen die Spieler der 1. Mannschaft (natürlich) den Verein, teilweise unter großem „Rauschen
im Blätterwald“. Die Presse titelt z.B.: „Ära Rozenberg ist beendet!“ Henk van Spanje erklärt beim letzten
Spiel zum Abschied aus der 2. Liga sein Karriereende – das sich aber später als noch nicht so ganz
endgültig herausstellt.
• Ausdruck der Stimmung im Verein ist auch folgende Tatsache: Bei den Kreismeisterschaften, einstmals
Plattform für glorreiche Siege und Demonstration des Engagements und der Stärke des ganzen Vereins,
startet nur ein einziger Teilnehmer.
• Am Ende des Tunnels brennt aber bereits ein Licht! Die Beteiligung am Bau der neuen Turnhalle mit TTspezifischer
Ausstattung zeigt, worin die wahren Stärken des Vereins liegen: Spontan findet sich eine
„Oldie“-Truppe um die „Bauleiter“ Hugo Böttcher und Franz Sting zusammen (z.B. Heinrich Stötzel, Reinhold
Brockt, Heinz Schmallenbach, Horst Linnebacher, Gerold Schäfer, Arno Schipplock), die zusammen mit den
üblichen Aktivposten aus dem Vorstand (der noch dazu durch die privaten Bauaktivitäten von Markus und
Armin Schipplock beeinträchtigt ist) die Eigenleistung „stemmen“! Am Ende steht ein langjähriger
Nutzungsvertrag mit der Kommune, der der TTG nahezu paradiesische Spiel- und Aufenthaltsbedingungen
sichert.
• Eine außerordentliche Mitgliederversammlung auf der Baustelle der neuen Sporthalle beschließt im August
einen einmaligen Sonderbeitrag zur Finanzierung des Projektes in Höhe von DM 200,00 für Aktive in
Mannschaften.
• Der Verein der Briefmarkenfreunde Netphen e.V. gibt zu seinem „Tag der Briefmarke“, der zum 25. Mal
stattfindet einen Sonderstempel mit Tischtennismotiv und dem Text „Eröffnung TT-Leistungszentrum“
heraus.
• Am 29.10.: Nach fast 30 Jahren letztes Meisterschaftsspiel in der kleinen Halle am Gymnasium.
• Ab 1.11.: Spielbetrieb in der neuen TT-/Sporthalle Obernetphen mit eigenem Aufenthaltsraum; am 04.12.
Einweihungsspiel der 1. Mannschaft, Herren-Verbandsliga, zu dem Henk van Spanje nach siebenmonatiger
Spielpause extra aus Holland anreist.
• Start einer neuen Abteilung Seniorensport

2000
• Mit einer überarbeiteten Satzung und kompletten Neuwahlen des Vorstandes wird ein Schnitt zwischen
Vergangenheit und Zukunft gemacht.
• Im Januar wird in der neuen Halle zusammen mit den Briefmarkenfreunden die „PhilTTi“ veranstaltet, eine
bunte Mischung aus Wettbewerben, die beide Hobbys verbinden. Es gibt Tischtennis-Mini-Meisterschaften,
einen Malwettbewerb mit Tischtennismotiven, Ausstellung von Briefmarkensammlungen zum Thema
Tischtennis u.a.m.
• Rudolf Müller überreicht dem Verein eine gerahmte Sammlung von Briefmarken und Stempeln zum Thema
Tischtennis. Sie erhält im TTG-Raum einen Ehrenplatz.
• In der schönen neuen Halle blüht die Nachwuchsarbeit wieder auf (z.B. auch unter der engagierten Regie
des neuen Schülerwartes Peter Göbel) und wird mit dem Meistertitel der Schülermannschaft schon kurzfristig
belohnt.
• Die 1. Mannschaft muss nach dem Neubeginn in der Verbandsliga den erhofften sofortigen Aufstieg aufgrund
einer Verletzungsmisere zum Saisonbeginn (Achillessehnenabriss bei Frank Buschhaus) vertagen.
Neuzugang Matthias Meister aus Bad Berleburg soll ab der Saison 2000/2001 für den Wiederaufstieg in die
Oberliga sorgen. Nach der Hinserie sichert sich die Mannschaft auch tatsächlich ohne Verlustpunkt die
Herbstmeisterschaft. Die Mannschaftsaufstellung bereitet eigentlich nur dann Kopfzerbrechen, wenn Henk
van Spanje seinen bei Frank Buschhaus „an den Nagel“ gehängten Schläger ab zu doch wieder runterholt.
• Mit Arno Schipplock stirbt einer derjenigen, die Tischtennis mit nach Netphen gebracht haben.