Historie

Aus der Chronik der TTG 1957 Netphen e.V.

1947 fing alles an mit ersten Schmetterbällen in Vitts guter Stube (Haardtstraße) auf dem Wohnzimmertisch, im benachbarten Garten hinter „Otterbachs“ Tankstelle und in der Kreuzbergstrasse (bei Buchners) auf einer grün gestrichenen Blechplatte. Anfang der 50-er Jahre existierten schon die ersten Vorläufer der TTG: der „TTC Netphen“ (1948 – 1952) und der „TTV Netphen“ (1954 – 1956).

Am 12. Mai 1955 stellt der 1. Vorsitzende Arno Schipplock einen Aufnahmeantrag des TTC Netphen an den Westdeutschen Tischtennis-Verband in Schwerte (Ruhr). Gespielt wurde 1956 im „Jägerhof“ („Schuberts“), wo die Tische in einem relativ kleinen Raum quer aufgestellt werden mußten. Nach dem sofortigen Aufstieg im 1. Spieljahr stand keine entsprechende Halle mehr zur Verfügung, deshalb kam es zu einem schnellen Ende des Vereins. Dies hatte die Abwanderung mehrerer Spieler zum „evangelischen“ TTC Beienbach (u.a. mit Spielern wie Horst Linnebacher, Siegmar Buchner, Hugo Böttcher, Paul Kottolinsky, Rudi Schmidt, Günter Sengstock, Reinhard, Jürgen und Norbert Zemke) zur Folge. Gespielt wurde dort in einer eigenen Baracke, von deren späterem Verkaufserlös eine Fahrt an die Ahr gemacht wurde.

Später stellte man 2 TT-Tische selbst her (im Sägewerk Schmidt in Eschenbach), mit folgender Rechnung von Malermeister Alfred Büdenbender vom 25.7.1959: „2 Tischtennisplatten liniert a 2,50 = 5,-„! Und das waren die „frühen Transportmittel“: Per Pedes, Fahrräder, Bahn, Vespa-Roller von Rudolf Müller (auch als „Zugmaschine“ für die Fahrradfahrer), geliehene Autos, Taxi (z.B. für DM 5,00 nach Eisern, wo es bis zum Spielende wartete – bei DM 1,50 „Sonntagsgeld“ eines Spielers trotzdem ein stolzer Preis!). Trainiert wurde nun im Cafe Beyer (wo unten die Lampe wackelte, weil im Saal oben die TT-Spieler geduldet wurden), im Gasthof Schubert (incl. Auslösung eines TT-Tisches, der im Gasthof Schubert wegen fehlender Mietzahlungen gepfändet war, durch Horst Schneider) und in einem Kellerraum der jetzigen Grundschule Niedernetphen (1955-1956)! Ab 1956 fand das Tischtennis-Training der KJ Netphen in der Tonhalle statt.
Am 1.8.1957 kommt es zur Gründung der „KJ-Netphen, Abt. Tischtennis“ durch 25 Gründungsmitglieder:

Karl Hellmann
Elmar Heupel
Burkhard Kämpfer

Friedrich Kölsch
Horst Kühn
Rolf Luzietti

Rudolf Müller
Ulrich Müller
Klaus Öhm

Winfried Remberg
Gerold Schäfer
Heinz Schmallenbach

Franz Sting
Klaus Wagener
Peter Wagener

Gregor Bätzing
Hermann Bätzing
Rolf Cremer

Dieter Schild
Horst Schneider
Horst Weyers

Hans Georg Witthaut
Benno Wüst
Günther Wüst

Gerhard Zimmermann

1958 bestreitet die KJ-Netphen erste Freundschaftsspiele, richtet das 1. TT-Wanderpokalturnier aus und nimmt erstmalig an den DJK-Mannschaftsmeisterschaften teil. 1 Jahr später steigt die 1. Herrenmannschaft in die Bezirksklasse auf. 1960 erhält der Verein 8 neue Trikots (Rechnung der Firma Georg Philipp, Inh. Bruno Philipp vom 17.11.60: 52,-DM). Im Folgejahr folgt die Abmeldung vom DJK-Spielbetrieb und die Anmeldung im Westdeutschen Tischtennisverband e.V.! Ein neuer Name entsteht: „Kath. Jugend Netphen 1957, Tischtennisgemeinschaft“. Es folgt das erste internationale TT-Freundschaftsspiel in Netphen gegen Dordrecht (Niederlande). 1963 zählt der Verein bereits 46 Mitglieder. 1965 wird dann eine Damen-Abteilung gegründet. Es kommt zum Abbruch des Spiellokals Tonhalle, sodass das Training im kath. Jugendheim (späterer Kindergarten Obernetphen – die Tische wurden über den Kreuzberg „zu Fuss“ von der Tonhalle zum neuen Spiellokal getragen) und in der Gaststätte Wilhelm in Niedernetphen (heute Bäckerei Eling, damaliger Pächter: Egon Bacherach) stattfand. Zum 10jährigen bestehen des Vereins erscheint bereits die erste Chronik. Zu diesem Zeitpunkt wurden 78 Mitglieder gezählt.

1970 wird die Haardt-Schulturnhalle neues Trainings- und Spiellokal. 2 Jahre später ist man sogar Ausrichter eines Spieles im Europäischen Tischtennis-Messe-Cup als Werbeveranstaltung in der neuen Sporthalle der Realschule: Siegen – AC Kremlin-Becetre Paris (mit Jaques Secretin) (2:5)! 1973 wird der Gewinn der Westdeutschen Pokalmeisterschaft gebührend mit einem Festzug mit dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr zum Vereinslokal Böttcher gefeiert. In dieser Saison gelingen zudem 11 Meistertitel! 1974 finden dann die Kreismeisterschaften in Netphen (378 Teilnehmer!) statt. 1977 folgt eine Umbenennung in TEG (Tischtennis- und Eissportgemeinschaft), da es nun eine neue Abteilungen Eishockey und Eiskunstlauf gibt. Im darauf folgenden Jahr richtet die TEG die „Europameisterschaftsrevanche“ mit Welt- und Europameistern (z.B. Surbek, Bengtson, Orlowski, Lieck, Hüging, Wosik) aus.

1981 erhalten Christel und Heinz Borutta die Silberne Ehrennadel des WTTV sowie Karl-Hermann Weiß den Bezirks-Ehrenbrief. 1984 trennt man sich von den Eissportabteilungen. Neuer und alter Name des nun reinen Tischtennisvereins ist wieder TTG Netphen. Im folgende Jahr findet der TT-Super-Cup („Erdteilkampf“) Europa gegen China in der Siegerlandhalle statt! 1988 übernimmt Armin Schipplock das Amt des Schülerwartes im TT-Kreis Siegen. Auch richtet die TTG das Westdeutsche-Endranglisten-Turnier der Damen und Herren aus. Zudem beteiligt sich die TTG am Festumzug zur 750-Jahr-Feier der Gemeinde Netphen. 1989 ist die TTG Ausrichter der Kreismeisterschaften (600 Teilnehmer!).

1990 wird eine Pfingstfahrt mit den Jugendlichen nach Trier (Jugendherberge am Moselufer) unternommen. Im selben Jahr erhält Heinz Borutta die Goldene Ehrennadel des WTTV. Ein Jahr später folgt eine Pfingstfahrt nach Gerolstein. Außerdem wird die Vereinszeitung „TTG Aktuell“ ins Leben gerufen. Martin Biolek kommt als erster ausländischer Profi nach Netphen!

1993 ist Bremerhaven das Ziel der Pfingstfahrt. Gerhard Johnson übernimmt das Amt des Jugendwartes im TT-Kreis Siegen. Und es starten 10 Nachwuchsmannschaften in die Saison 1992/93! Die schon traditionelle Pfingstfahrt mit den Jugendlichen erfolgt im nächsten Jahr nach Osterode/Harz. Des Weiteren gewinnt die TTG 14 Titel bei den Kreismeisterschaften und 8 Titel bei den Bezirksmeisterschaften.

1994 übernimmt Stefan Weiß das Amt des Schülerwartes im TT-Kreis Siegen von Armin Schipplock. Zudem ist die TTG mit 5 Kindern an der „5. Tischtennis-Kinder-Olympiade“ vom 19.8. bis 21.8.1994 in Düsseldorf vertreten.

1996 tritt Gerhard Johnson als Vorsitzender zurück und Klaus Hatzig wird neuer Vorsitzender. Am 21.11.1997 gibt es die 40-Jahr-Feier im Gasthof „Johannland“ in Salchendorf. 1998 erreicht die TTG den Aufstieg in die 2. Bundesliga! Daneben werden große Anstrengungen unternommen, um den Neubau einer weiteren Schulturnhalle in Obernetphen incl. TT-Leistungszentrum, voranzutreiben. Auch wird Gerhard Johnson wieder zum Vorsitzenden gewählt.

1999 wird die 1. Mannschaft, trotz sportlichen Klassenerhalts, aus der 2. Bundesliga zurückgezogen. Darüber hinaus beteiligt sich die TTG am Bau der neuen Turnhalle mit TT-spezifischer Ausstattung. Am 29.10. bestreitet die TTG dann nach fast 30 Jahren das letzte Meisterschaftsspiel in der kleinen Halle am Gymnasium. Ab dem 1.11. erfolgt der Spielbetrieb in der neuen TT-/Sporthalle Obernetphen mit eigenem Aufenthaltsraum! Erstmals gibt es nun eine Abteilung Seniorensport.

2003 erhalten Armin Schipplock und Paul-Georg Phillip die WTTV-Ehrennadel in Silber. In der Saison 2004/2005 steigt die 3. Mannschaft ohne Punktverlust in die Bezirksliga auf.